Ein Besuch in Bad Essen – Besichtigung der Deutsch Kroner Heimatstube
Deutsch Krone ist der Name von Wałcz auf Deutsch. Ich konnte dieses Museum nur dank der Freundlichkeit und Hilfe des pensionierten deutschen Polizeibeamten Peter Ritter besuchen, der in Bad Essen geboren ist und dem der Kontakt zu Wałcz sehr am Herzen liegt.
Sie fragen sich sicherlich, wie es möglich ist, dass unser polnisches Wałcz sein Museum hunderte von Kilometern westlich, in Bad Essen, hat?
Die Sache ist relativ einfach. Die früheren, deutschen Einwohner, ließen sich nach ihrer Vertreibung aus unseren wiederhergestellten Gebieten in großen Gruppen und im Grunde an vielen Orten in der heutigen Bundesrepublik nieder. So kamen einige ehemaligen Bewohner von Deutsch Krone (Wałcz) nach dem Krieg u.a. auch nach Bad Essen, wo sie sich effizient in einem entsprechenden Verein organisierten und unter anderem dieses Museum gründeten (und nicht nur!).
Dieses Museum hat die gesamte Geschichte von Wałcz, im Allgemeinen bis 1945, einschließlich offizieller Dokumente, beispielsweise die Originalregistrierungsakten vieler damaligen Einwohner.
Und in diesem Moment wurde mir klar, dass unsere Beamten, als die Deutschen 1939 in unser Land kamen, unsere Büros (einschließlich Akten) den Angreifern überließen.
Als sich die Deutschen vor der Roten Armee zurückzogen, taten sie dies auf organisierte Weise, wenn es die Situation erlaubte, also zusammen mit den offiziellen Unterlagen der Büros, in denen sie arbeiteten. Und diese Dokumentation war die Grundlage für die Schaffung vieler lokaler Museen, die bis heute spezifische Gedenkstätten für ihre Heimatstädte / Orte sind.
Die zweite Tatsache, an die ich mich noch sehr gut erinnere, war sehr persönlich und sehr spezifisch, da die Arbeit der ehemaligen Bewohner von Deutsch Krone bei einer großen Anhäufung sentimentaler Belastungen zur Schaffung dieser Museumssammlung beitrug. Gedichte über Familienorte, individuelle und detaillierte sowie handgeschriebene Berichte mit angehängten Amateurfotos von Nachkriegsreisen und Aufenthalten in Wałcz zeigen, wie viel Gefühl sie für diese spezifischen Rückkehrer in ihre Familienorte hatten.
Natürlich habe ich auch kritische Spuren gefunden, wie unser Management in den wiederhergestellten Gebieten bewertet wurde. Aber das ist vorbei. Denn diese deutschen Ansprüche verschwinden langsam in den riesigen Archiven ihrer Büros. So wie die letzte Generation ehemaliger Bewohner von Deutsch Krone natürlich aussterben. Und diese unvermeidliche Tatsache hat dazu geführt, dass dieser deutsche Verband das Museum Ende 2019 kostenlos an die Gemeinde Bad Essen als Nachfolger der Stiftung Deutsch Krone übergeben hat. Weil es sonst niemanden mehr gibt, der Materialien und Erinnerungen sammelt, sich um sie kümmert und sie verwaltet bzw. zugänglich macht. Ab heute haben wir eine solche Situation, dass diese verstreuten Sammlungen aus der Vorkriegszeit von vielen Städten in unseren wiederhergestellten Gebieten dauerhaft eingesperrt sind und nicht zugänglich sind – schade – .
Denn bei mir waren zwei weitere Personen in diesem Museum, die in gewisser Weise teilweise mit dem Wałecki-Kreis verbunden waren, auch an diesen Sammlungen interessiert. Und Tausende Polen arbeiten und leben in ganz Deutschland, die auch in den zurückgewonnenen Gebieten gelebt haben. Diese Sammlungen müssen bewahrt werden und jedermann zugänglich sein. Die Gemeinde Bad Essen hat dieses erkannt und umgesetzt. Schöne und alte Fotografien von Städten und Dörfern, alte Landkarten, Beschreibungen alter bürgerlicher Bräuche.
Es genügt, aktuelle und aktuelle Fotografien mit Kopien der heutigen Dokumente zu ergänzen, damit diese kleinen Museen auch für die heutigen Bewohner Deutschlands, die nach dem Zweiten Weltkrieg aus wirtschaftlichen und politischen Gründen unser Land verlassen haben, zu einer Attraktion werden.
Kann ihre weitere Öffnung ein Problem sein? – NEIN –
Schließlich ist es unsere patriotische Pflicht, das Verhältnis der polnischen
Gemeinschaft zu unserer Heimat, auch in Deutschland, aufrechtzuerhalten. Warum sollten sie diese kleinen sentimentalen Museen nicht unterstützen, indem Sie ihren gegenwärtigen Zweck fördern soweit es möglich ist.
Fragt und grüßt
Błażej Kowalski
ul. Wenedów 7/15
64-920 Piła