Die Pilowbrücken in Hoppenmühl
von Manfred Falkenberg, Mozartstraße 13, 72119 Ammerbuch, mpfalkenberg@gmx.de
Auch außerhalb von Freudenfier führten drei Brücken über die Pilow. Es waren dies zwei Brücken bei der Hoppenmühle und eine beim Abbau von Johannes Lesnik am Klawittersdorfer Weg
Die Pilowbrücken in Hoppenmühl
Zwischen Freudenfier und Rederitz lag auf der westlichen Seite der aus dem Großen Pielburger See kommenden Pilow die Hoppenmühle. Die Mühle ist ungefähr vier Kilometer von Freudenfier entfernt. Auf der Chaussee von Freudenfier nach Rederitz zweigte eine kleine Straße links ab. Die Hoppenmühle wurde nach der Gründung von Urfreudenfier im Jahre 1590 von den beiden Schulzen Gregor und Johann Horn erbaut. Nach ihnen wurde sie „Hornmühle“ genannt. Es war eine Mahl- und Schneidemühle mit einem Freigut. Im Jahre 1683 wurde die Mühle mit dem Freigut für 166 polnische Gulden an Johann Hoppe und seine Ehefrau Anna Maria geb. Peressin verkauf. Nach diesem Johann Hoppe wurde die Mühle künftig „Hoppenmühl“ genannt. Die Hoppenmühle hat dann oft den Besitzer gewechselt. Daran war das Freigut mit seinen sandigen Böden schuld. Man holte kaum so viel heraus, wie man hineinsteckte. Mitte des 19. Jahrhunderts wurde das Freigut von der Hoppenmühle abgezweigt.
Die Mühle in Hoppenmühl bei Freudenfier mit der Pilowbrücke
in Blickrichtung zur Chaussee Freudenfier-Rederitz um das Jahr 1935.
Vor der Hoppenmühle ist das Turbinenhaus zu sehen.
Im Jahre 1928 pachtete Erich Abraham aus Tempelburg die Hoppenmühle und kaufte sie später auch. Diese wurde im Jahre 1932 an seinen Neffen Kurt Abraham verkauft. Pächter der Hoppenmühle waren ab 1936 Max Wilde und dann bis 1945 ein Herr Bethke. Das Wasser der Pilow wurde in einen Teich geleitet und das aufgestaute Wasser erzeugte dann im Turbinenhaus elektrischen Strom. Mit diesen Strom wurde dann die Mühle angetrieben. Anfang der 1930ger-Jahre wurde die Schneidemühle aufgegeben. Bei der Hoppenmühle ging eine Holzbrücke über die Pilow in Richtung zur Chaussee Freudenfier-Rederitz. Eine zweite Holzbrücke über dem aufgestauten Pilowwasser brachte eine Verbindung nach Stabitz. Die Brücken in Hoppenmühl waren am Ende des Krieges nur von geringer Bedeutung. Sie wurden dennoch von deutschen Pionieren zur Sprengung vorbereitet. Dann am 2. Februar 1945 zündete der Vorposten der 3. Kompanie in Hoppenmühl beim Erscheinen des 11. polnischen Infanterieregiments die Sprengung und zog sich nach Stabitz zurück. Die Mühle in „Hoppenmühl“ und die Gebäude des Freigutes wurden nach 1945 abgebrochen und das Material als Baumaterial abgefahren. Bei meinem Besuch im Juli 1990, ich hatte mit alten Karten von Stabitz aus mir den Weg dorthin gesucht. wurden nur ein Mahlstein und Ziegesteinreste unter nun schon wieder hohen Bäumen von der Hoppemühle gefunden.
Die Pilowbrücke beim Abbau von Johannes Lesnik am Klawittersdorfer Weg
Als der Bauer Stephan Lesnik (1833-1920) und seine Ehefrau Maria geb. Paß (1847-1904) aus Freudenfier aussiedelte und den Abbau am Klawittersdorfer Weg noch vor der Jahrhundertwende 1900 ausbaute, wurde auch eine Brücke über die Pilow gebaut, denn der Abbau war direkt hinter der Pilow. Es war eine einfache Holzbrücke. Diese Brücke wurde auch von anderen Bauern benutzt, die ihren Abbau in Richtung Klawittersdorf hatten. Auch Bauern die zu ihren Felder in diesem Gebiet in Richtung Klawittersdorf wollten, benutzten die Brücke. Den Abbau über nahm der Sohn Johannes Lesnik (1869-1952), der mit Hedwig Koltermann (1883-1960) verheiratet war. Von 1902 bis 1920 wurden ihnen dort auf dem Abbau 10 Kinder geboren. Da war für diese Kinder die Pilow neben Brücke ein guter Tummelplatz.
Pilowbrücke beim Abbau von Johannes Lesnik am Klawittersdorfer Weg
in Freudenfier im November 1924. Links stehen die Töchter Maria und Anna
Lesnik. Mit seinem Rad steht Herr Weckwerth und sein Bruder da.
Am 30. Januar 1945 wurde auch die Holzbrücke beim Abbau Lesnik am Klawittersdorfer Weg von deutschen Pionieren gesprengt. Nach dem Einmarsch der Roten Armee wurde im Februar 1945 auch der Abbau von Johannes Lesnik sowie die übrigen Freudenfierer Abbauten und die meisten Gebäude von Klawittersdorf angesteckt. Alles brannte bis auf die Grundmauern nieder. Als der Sohn von Johannes Lesnik, Adalbert Lesnik, im Jahre 1974 zusammen mit Franz Gerth, Anton Buchholz und Albin Robakowski die alte Heimat Freudenfier besuchte, kam man auch zum Abbau Lesnik. Doch Adalbert Lesnik fand vom elterlichen Abbau und der Pilowbrücke außer ein paar Obstbäumen keine Spuren mehr. Die Bäume und Sträucher waren schon groß geworden.